Als ich vor mehr als 14 Jahren bei Open Systems anfing, hatte ich gerade mein Informatikstudium abgeschlossen und war eine der wenigen Frauen in meiner Absolventengruppe. Dann wurde ich als erste Frau für das Engineering-Team bei Open Systems eingestellt. Aber ich bin definitiv nicht die letzte.

In der Schule mochte ich schon immer Mathe, Physik und Chemie. Ausserdem habe ich als Kind gerne mit Legos gespielt. So lag es auf der Hand, dass ich eine technische Richtung einschlagen wollte. Im Bereich Computertechnik gab es die meisten Möglichkeiten. Ich finde es immer noch faszinierend, dass ich überall arbeiten könnte – in einem Krankenhaus, in einem Fertigungsunternehmen oder in einem IT-Sicherheitsunternehmen wie Open Systems. Das Ingenieurwesen ist wirklich kreativ, weil man ständig Probleme löst.

Das war auch hier bei Open Systems so. Als ich eingestellt wurde, arbeitete ich sowohl auf der Netzwerk- als auch auf der Sicherheitsseite und wurde schliesslich technische Account Managerin. Nach fast acht Jahren verliess ich Open Systems, um mir Zeit zum Reisen zu nehmen und andere Möglichkeiten wie die Softwareentwicklung zu erkunden. Aber schon nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich meine Kollegen immer wieder zu Sicherheitsthemen befragte. Also beschloss ich, zurück in den Bereich der IT-Sicherheit zu wechseln. Durch meine Unvoreingenommenheit wurde mir klar, wie sehr mich das Thema Sicherheit begeisterte.

Als ich vor fast vier Jahren zu Open Systems zurückkehrte, wurde ich als Senior Sales Engineer eingestellt. Ich werde oft nach meiner Arbeit als Vertriebsingenieurin gefragt, wobei ich immer gerne erzähle, was ich im Laufe der Jahre gelernt habe.

Den Kunden verstehen

In meiner derzeitigen Funktion konzentriere ich mich auf den Open Systems MDR+ Managed Detection and Response (MDR)-Service. Dafür muss man den Kunden und seine Bedürfnisse verstehen, da jede Kundenumgebung anders ist.

Bei den Erstgesprächen mit Kunden erörtern wir den Onboarding-Prozess im Detail. Wir sprechen über die Anforderungen des Kunden und seine Pflichten sowie über unsere Pflichten. Wir erklären auch ganz offen, was in den monatlichen Dienstleistungen enthalten ist und sind dabei völlig transparent. Mir gefällt es, dass man den Kunden wirklich verstehen muss – was er braucht und warum er es braucht. Denn es kann sich herausstellen, dass er einen ganz anderen Ansatz braucht.

Bewusstsein für kulturelle Unterschiede

Meine Reisetätigkeit hilft mir auch in meiner Arbeit zu verstehen, dass sich Kulturen oft unterscheiden, auch wenn sich Länder auf den ersten Blick sehr ähnlich sind.

Was in manchen Ländern als normal gilt, kann in anderen als unhöflich angesehen werden. Diese Erfahrung hilft mir in meiner Rolle, in der ich Menschen aus der ganzen Welt treffe. Es kann ein Türöffner sein, zu sagen: „Bei uns in der Schweiz gibt es dieses Sprichwort ...“ und dann zu fragen, ob es in ihrem Land etwas Ähnliches gibt. Kleine Dinge wie diese können beiden Seiten die Unterschiede bewusst machen, was wiederum die Geschäftsbeziehung bereichern kann.

Entdecken unzähliger Möglichkeiten

Im Sicherheitsbereich kann man so viel lernen, wodurch man nicht in einer bestimmten Nische stecken bleibt. An manchen Tagen hat man das Gefühl, mitten in einem brennenden Haus zu stehen. Mit der Zeit lernt man jedoch, die Ruhe zu bewahren – denn wenn man die Beherrschung verliert, wird man nicht erfolgreich sein. So diskutierten wir einmal über die Lösung eines Kundenproblems und arbeiteten mit einem Whiteboard daran. Es gab so viele Bereiche zu berücksichtigen, so viele Verbindungen zu schaffen, dass es sich anfühlte, als würden wir eine grosse Weltstadt bauen.

In meinem jetzigen Job entwickle ich ständig Lösungen für Kunden, indem ich über den Tellerrand hinausschaue, verschiedene Elemente in Betracht ziehe, sie zusammenfüge und versuche, die beste Lösung für den jeweiligen Kunden zu finden.

Klare und ehrliche Kommunikation

Eines der wichtigsten Dinge ist die Fähigkeit, sich in die Lage seines Gegenübers hineinzuversetzen. Ich höre aktiv zu, um den Kunden wirklich zu verstehen. Ich frage mit meinen eigenen Worten nach, ob ich ihn richtig verstanden habe, und das macht einen grossen Unterschied. Man muss auch zugeben können, wenn man etwas nicht weiss, es aber herausfinden kann. Man darf nicht zu stolz oder perfektionistisch sein.

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

Inzwischen gehe ich anders in Meetings als zu Beginn, weil ich einfach mehr Selbstvertrauen habe. In der Anfangszeit wechselte bei einem Kunden die Teamleitung und gleich beim ersten Treffen sagte der neue Leiter, er glaube nicht, dass Frauen etwas von Technik verstünden. Ausserdem glaube er nicht, dass ich etwas davon verstünde. Mein eigenes Team reagierte daraufhin ziemlich heftig. Ich musste es zurückhalten, indem ich sagte: „Es tut mir leid, dass Sie so denken. Lassen Sie uns zusammenarbeiten, denn ich hoffe, dass Sie Ihre Meinung ändern.“

Wenn ich gefragt werde, was ich anderen Frauen sagen würde, dann würde ich antworten: Seien Sie stolz auf Ihre Leistungen. Vor ein paar Jahren habe ich zum Beispiel einem Freund meinen Lebenslauf zur Durchsicht gegeben. Er hat mich dann darauf hingewiesen, dass ich mich völlig unter Wert verkauft habe. Jetzt erinnere ich mich selbst und andere Frauen daran, selbstbewusst mit unseren Leistungen umzugehen und nicht an uns zu zweifeln.

Suche nach Mitstreitern

Das ist auch einer der Gründe, warum ich zu Open Systems zurückgekehrt bin. Ich hatte nie das Gefühl, dass hier irgendjemand anders behandelt wurde – weder ich als Frau, noch irgendjemand anderes aus anderen Gründen. Es geht immer um die Fähigkeiten. In Meetings sind die Kunden manchmal immer noch überrascht, dass ich die technische Stimme im Raum bin. Bei einer kürzlich von mir betreuten Ausschreibung wurde die CIO-Rolle von einer Frau bekleidet. Das ist jedoch eine grosse Ausnahme, da es sich immer noch um ein von Männern dominiertes Feld handelt.

Bei Open Systems herrscht jedoch ein gutes Gleichgewicht. Wenn das Management Frauen nicht respektiert, spiegelt sich das in der ganzen Organisation wider. Die Kultur innerhalb eines Unternehmens ist äusserst wichtig! Man muss sich wohl fühlen und akzeptiert werden, um sein Bestes geben zu können.