2026 Security Trends: Von Komplexität zu Kontroll
IT-Landschaften werden immer fragmentierter, dynamischer und schwerer zu überblicken – und Sicherheitsstrategien müssen mithalten. 2026 rückt deshalb ein Paradigmenwechsel in den Fokus: weg von punktuellen Reparaturen, hin zu integrierten, vorausschauenden Modellen, die Networking, Security und Compliance zusammenbringen. Dieser Blogbeitrag beleuchtet fünf zentrale Entwicklungen, die Unternehmen auf dem Weg zu moderner Unternehmenssicherheit prägen.
Mit jedem Jahr arbeiten Organisationen in einem noch komplexeren digitalen Umfeld. Allein 2025 verzeichneten fast ein Drittel aller Unternehmen ein Datenwachstum von 30 % (Proofpoint), was den Druck auf Security- und Netzwerkteams erhöht, immer umfangreichere Informationsströme zu klassifizieren und zu schützen. Gleichzeitig nahm die Zahl vernetzter Geräte weiter zu: IoT-Endpunkte stiegen um 14 % auf über 21 Milliarden (IoT Analytics), was die Angriffsfläche durch OT-Systeme, Sensoren und Edge-Infrastrukturen deutlich vergrösserte. Remote- und Hybrid-Arbeit expandierten ebenfalls, wodurch immer mehr verteilte Nutzer sicheren, leistungsstarken Zugriff auf Cloud- und private Anwendungen benötigen. Zusammengenommen zeigen diese Entwicklungen, dass Unternehmen zunehmend Mühe haben, Schritt zu halten – und dass inkrementelle Massnahmen und reaktive Strategien an ihre Grenzen stossen.
Mit Blick auf 2026 steht ein Wendepunkt für die Sicherheitslandschaft bevor: Die Ära des „Weiterflickens“ weicht strategischer Neugestaltung. Die folgenden Trends zeigen, wohin die Reise geht.
1. Netzwerke expandieren, Sicherheit vereinheitlicht sich
Netzwerke wachsen nicht nur, sie verteilen sich: IoT-/OT-Geräte, Edge-Standorte, Private-5G, globale Remote-Teams. Die Zahl der Endpunkte und Zugriffspfade explodiert – und traditionelle Ansätze wie VPNs oder isolierte Security-Appliances kommen schlicht an ihre Grenzen.
Mit der allgegenwärtigen Konnektivität wird ein einheitlicher, zentral steuerbarer Sicherheitsansatz unverzichtbar. Laut einer GlobeNewswire-Umfrage erachten 62 % der Unternehmen SASE inzwischen als strategische Priorität. Networking und Security entwickeln sich damit zu einem gemeinsamen Thema.
Ein SASE-fähiger Aufbau (oft beginnend mit SSE/ZTNA) zahlt sich besonders dann aus, wenn Remote-Standorte, Edge-Workloads oder neue Gerätetypen zunehmen. Er sorgt für einheitliche Policies, bessere Sichtbarkeit und weniger Tool-Wildwuchs – kurz: Sicherheit, die mitwächst statt hinterherhinkt.
2. Schrittweise Konvergenz statt grossem Big-Bang
Mit wachsender und diversifizierter IT-Landschaft entstehen überlappende Kontrollflächen, fragmentierte Telemetrie und steigende betriebliche Herausforderungen. Diese Komplexität ist selbst zu einem Risiko geworden – sie erhöht die Wahrscheinlichkeit von Fehlkonfigurationen, Sichtbarkeitslücken und verzögerter Reaktion.
Konvergenz und Konsolidierung werden seit Jahren empfohlen, um Management zu vereinfachen und Agilität zu erhöhen. 2026 setzen Unternehmen diese Strategien jedoch wesentlich gezielter um. Schrittweise Konvergenz und „Smart Consolidation“ prägen den Trend – ein strukturiertes Vorgehen, das Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen in zentralen Managementkonsolen zusammenführt, sodass Integration kontrolliert und geschäftsorientiert erfolgt.
Erfolgreiche Projekte definieren vorab Interoperabilität und Exit-Kriterien, um flexibel zu bleiben, und starten mit Bereichen mit grosser Hebelwirkung wie SD-WAN oder SSE/ZTNA, bevor weitere Sicherheits- und Edge-Services folgen.
Forresters SASE-Marktanalyse 2025 zeigt, dass Unternehmen zunehmend vollständig integrierte Plattformen bevorzugen – was bestätigt, dass zentralisierte Lösungen den Weg für schrittweise Konvergenz erheblich erleichtern. Durch sorgfältige Planung und geeignete Plattformen können Organisationen Sicherheit stärken, Adoption beschleunigen und operative Effizienz in zunehmend verteilten IT-Umgebungen erreichen.
3. ZTNA entwickelt sich vom Pilotprojekt zum Standard
Mit der zunehmenden Etablierung von SASE und einheitlichen Plattformen können Unternehmen Zero-Trust-Network-Access (ZTNA) als Grundfunktion einführen statt als experimentelles Zusatztool. Gemäss branchenweiten Erhebungen haben 26 % der Unternehmen ZTNA bereits produktiv im Einsatz, weitere 53 % befinden sich in der Implementierung. Diese Entwicklung entspricht Gartners Prognose von 2024, wonach bis 2026 rund 70 % aller neuen Remote-Access-Deployments auf ZTNA statt auf traditionelle VPNs setzen werden.
Die technische Reife ist nicht der einzige Treiber: ZTNA ermöglicht konsistente Richtlinien, vereinfachte Zugriffskontrollen und stärkt die Sicherheit in hybriden und Remote-Arbeitsmodellen. Gleichzeitig führen regulatorische Anforderungen zu stärkerer Ausrichtung auf Zero-Trust-Prinzipien. Finanzielle Vorteile untermauern zudem den Business Case – etwa zeigt Forrester, dass ZTNA-Lösungen über drei Jahre hinweg erhebliche ROI-Effekte erzielen können.
Für eine erfolgreiche Einführung sollten Unternehmen ZTNA als schrittweisen Prozess betrachten: mit hochrisikoreichen oder Remote-Workloads beginnen, klare Richtlinien definieren und Identitäts- sowie Plattformtelemetrie integrieren. Herausforderungen wie Alt-Systeme oder komplexe Policies lassen sich meistern – und stärken langfristig die Zero-Trust-Reife, verbessern Sichtbarkeit und ebnen den Weg für kontextabhängige, adaptive Zugriffsmodelle.
4. KI wird zum festen Bestandteil der Security-Operations
Während Unternehmen SASE- und Zero-Trust-Architekturen aufbauen, an sich bereits anspruchsvoll, steigen gleichzeitig die Alert-Volumina weiter an. Mehr Endpunkte, verteilte Workloads und reichhaltigere Telemetrie sorgen für eine Flut an Signalen. Um wieder Kontrolle zu erlangen, setzen immer mehr Organisationen auf KI und Automatisierung.
Laut einer Cybersecurity-Insider-Umfrage von 2025 nutzen 31 % der Unternehmen KI bereits in zentralen Workflows – etwa für Erkennung, Triage, Anreicherung und Reaktion – weitere 56 % testen oder evaluieren KI-gestützte Tools. Automatisierte oder KI-basierte Bearbeitung repetitiver, volumenintensiver Aufgaben entlastet Teams, verringert Alarmmüdigkeit und beschleunigt Reaktionszeiten.
Neben Effizienzgewinnen spielen regulatorische Anforderungen und der Bedarf an konsistenter Telemetrie eine zentrale Rolle.
Der empfehlenswerte Weg ist ein hybrider Ansatz: KI/Automation für Routine- und Hochvolumenaufgaben einsetzen (Alert-Triage, Log-Analyse, Enrichment), aber Menschen weiterhin in Entscheidungsprozesse einbinden, wenn Bewertung und Risikoabschätzung zentral sind. Klare Policys, Transparenz und Erklärbarkeit der Modelle sind entscheidend. Richtig umgesetzt erhöhen KI-gestützte Security Operations Agilität, stärken die Sicherheitslage und bereiten den Weg für fortgeschrittene Anwendungen wie adaptives Threat Hunting oder KI-basiertes Risikoscoren.
5. Sicherheit „Sovereign-by-Design“ gewinnt an Bedeutung
Zunehmende Regulierung, geopolitische Spannungen und wachsende Sensibilität für Datenhoheit führen dazu, dass Unternehmen Sicherheit zunehmend „souveränitätsorientiert“ denken. Datenresidenz, Kontrolle über Schlüssel und Infrastruktur sowie volle Transparenz werden zu zentralen Anforderungen.
Eine Gartner-Umfrage zeigt: 61 % der westeuropäischen IT-Leitungen rechnen damit, künftig stärker auf lokale oder regionale Clouds angewiesen zu sein. Und bis 2030 werden über 75 % der Unternehmen ausserhalb der USA eine formale Datenhoheitsstrategie verfolgen.
Neue Vorgaben – etwa der EU Cyber Resilience Act – verstärken diesen Trend. Gleichzeitig machen moderne Cloud-Architekturen und einheitliche Plattformen Souveränität erstmals realistisch umsetzbar.
Entscheidend ist ein frühzeitiger, strukturierter Ansatz: Daten inventarisieren und klassifizieren, Anbieter mit klaren Hoheitszusagen wählen, und Souveränitätsanforderungen direkt in Architektur- und Beschaffungsprozesse einbauen. Wer das Thema von Anfang an berücksichtigt, gewinnt Resilienz, Compliance-Sicherheit und strategische Unabhängigkeit.
Von Komplexität zu Kontrolle
2026 markiert den Übergang hin zu Sicherheit als strategischer Disziplin. Alle fünf Trends zeigen denselben Kern: Komplexität reduzieren, Kontrolle zentralisieren und Resilienz systematisch aufbauen.
Der Weg nach vorne: bewusst planen, integrierte Plattformen nutzen und konsolidieren, ohne Flexibilität zu verlieren. Unternehmen, die Networking und Security nativ zusammenführen und Zero Trust, KI-gestützte Analysen sowie souveränitätsorientierte Architektur integrieren, sichern sich nicht nur bessere Abwehr, sondern auch langfristige Agilität und Wettbewerbsvorteile.
Wer wissen möchte, wie sich dieser Wandel konkret umsetzen lässt: Eine einheitliche, gemanagte SASE-Plattform – mit SD-WAN, ZTNA, SSE und weiteren Diensten – kann die Sicherheitslage spürbar verbessern und gleichzeitig Komplexität senken. Eine Demo zeigt, wie sich schrittweise Konvergenz, Zero-Trust-Policies und KI-gestützte Einsichten in einer einzigen Architektur zusammenführen lassen.
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